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Lagebericht aus Indien Februar 2022

Liebe Mitglieder, liebe Pat*innen, liebe Freund*innen und Sponsor*innen von Bless Ananda e.V.,

Spitzt mal Eure Ohren und macht Euer Herz weit auf. „Happy Pongal“ ruft man Euch allen zu aus Tamil Nadu, aus der Bless School und dem Ananda Ashram. Alle, die mit mir, Rahmana, vor Ort waren, wissen was gemeint ist! Und einige von Euch haben mir auch Pongalwünsche zu gerufen. Wehmütig bin ich ein wenig, wenn diese Segenswünsche mich erreichen. Pongal ist immer die Zeit der Ankunft meiner Pink Lotus Gruppe in Indien gewesen, unser bunter Einstieg in diese faszinierende Welt.

Pongal ist einer der traditionellen Hauptfesttage im Süden Indiens, vergleichbar mit unserem Erntedank. Wir verabschieden das alte Jahr, es wird Großputz gemacht, geweihte Kräuter über die Türschwellen gehängt. Vor die Haustüren und die heiligen Stätten streuen die Frauen kunstfertig bunte Mandalas. Im Mittelpunkt des Festes steht der Dank an die Erde, die Elemente und die Anbetung der heiligen Kühe als Sinnbild für das göttlich Weibliche - Mutter Natur. Es ist eine Erinnerung an das Geschenk der Schöpfung und eine Ermahnung an uns, diese Schöpfung zu achten und zu schützen. Ein uralter Volksritus mit einem über die Jahrtausende überlieferten ökologischen Bewusstsein. Aus einem irdenen Topf auf einem Feuer, was in einem Erdloch gezündet wird, quillt der süße Reis als Zeichen des Überflusses, dass unser kommendes Jahr mit Überfluss im Guten gesegnet sein möge. Ein Überfluss der niemand schadet, sondern allen dient.

 Im Ashram wird das Ritual traditionell von einem unserer ältesten Mitarbeiter zelebriert, einem Dallit (Kastenlos), der in der Dorfgesellschaft noch immer geächtet wird. Amma, die Begründerin des Ashrams, hat von Anfang an v.a. Dallits in ihr Team geholt und anstatt eines Brahmanen oder Priesters immer einen von ihnen die heiligen Zeremonien leiten lassen.

Während ich Euch diesen Bericht schreibe, erreichen mich aktuelle Bilder und Neethis Nachricht aus dem Ashram. Das spricht mal wieder für unseren heißen Draht! Die Kurkuma-Ernte ist im vollen Gange, unser deutscher Bruder Jeremias vom Röderhof bei Hildesheim ist gerade zu Gast und Schwester Neethi sieht wie immer trotz der vielen vielen Arbeit so strahlend aus. Die aktuelle Seifenproduktion findet auf Umwegen anteilig nach Deutschland. Wenn das Päckchen da ist, hört ihr von mir.

Nachricht von Neethi:
Meine lieben, geliebten Freund*innen,

Grüße der Liebe von uns allen aus dem Ananda Ashram…

Unsere geliebte Rahmana bat mich, Euch ein paar aktuelle Zeilen zu schicken… eine sehr schwere Zeit liegt durch Corona hinter uns und den armen Menschen um uns. Seit Beginn der Pandemie durften wir keine Gäste empfangen. Aber irgendwie haben wir es geschafft durchzuhalten durch Eure Unterstützung. Hoffentlich können einige von Euch nächstes Jahr wieder mit Rahmana zu uns reisen… wir hoffen das soo sehr!!!

Wir sind zutiefst dankbar für Eure andauernde Unterstützung und Liebe für Amma und den Ashram. Es sind nicht nur Eure finanziellen Beiträge sondern mehr noch diese unbeschreibliche tiefe spirituelle Verbindung zwischen uns… Ihr seid wie unsere eigene Familie und darum vermissen wir Euch so so sehr.

Die Situation hier ist nicht gut. Weil wir kaum oder wenig Einkommen haben, konnten wir den Armen auch nicht helfen so wie es nötig war. Und trotzdem: Was immer wir auch erhalten haben letztes Jahr haben wir weitergereicht so gut und viel wir konnten: als Hilfe für Schulausbildung, Hausreperaturen, Gehälter unserer Dallit-Teamer, Einzelnotfallhilfe und Medizin. Auch brauchen wir immer eine angemessene Summe um den Ashram und die Hütten zu unterhalten. Dann gibt es noch immer auf unserem Land dieses sehr schädliche Unkraut und noch immer kämpfen wir dagegen an mit schwerster Handarbeit. Auch wir Schwestern helfen unserem Arbeitsteam. Wir hoffen, dass wir es in sechs Monaten geschafft haben und die Erde bestellt werden kann und fruchtbar wird.

So wie wir Euch danken für eure Fürsorge und die große Unterstützung für uns, beten wir auch, dass es Euch möglich sein wird uns weiterhin zu unterstützen, dass wir unsere Mission der Liebe für die große Glorie Gottes weiter verfolgen können.

In tiefer Dankbarkeit, Liebe und Gebeten
Schwester Neethi

Leider ist auch in Indien eine neue Coronawelle ausgebrochen. Die Schule musste wieder einen Monat schließen und die Lehrerinnen fuhren über die Dörfer hin zu den Kindern. Seit Februar dürfen nun die Grundschüler*innen zwischen 5 und 10 Jahren wieder in den Unterricht. In Tamil Nadu gibt es 15 000 Neuinfektionen pro Tag, in den Nachbarstaaten jedoch weitaus mehr: in Kerala 50 000 und in Karnataka 20 000.

 

Unsere kleine Janani, die Dank Eurer Hilfe ausreichend medizinische Versorgung nach ihrer Coronainfektion erhielt, verbessert sich stetig mit ihrem gesamten Gesundheitszustand und hat Spaß daran jetzt ein Blesskind zu sein! Sie und ihre Eltern schicken Euch einen aufrichtigen Dank!

Thank You - Danke - ein Videogruß von den Blesskids

Im Dezember haben wir einige Videobotschaften von den Blesskids erhalten, in denen sie sich für die Unterstützung und Zuwendungen bedanken. Wir möchten euch diese nicht vorenthalten und haben daraus ein kleines Video zusammengeschnitten. Viel Spaß beim anschauen:

Unsere Initiative: Botschafter werden für Blessananda!

Werde auch du Botschafter*in für unsere gute Sache!

 

Wir haben unsere Karten aktualisiert und nun einen ganzen Karton im Haus Ananda stehen. 
Lasst uns weitere Menschen finden, die bereit sind uns zu unterstützen. Dafür brauchen wir eure Hilfe! Wenn es bei euch einen Ort gibt, an dem ihr die Karten auslegen könnt, dann senden wir euch gerne einen Stapel zu. 

Bitte schreibt uns für nähere Infos.

Wir danken euch für eure Unterstützung, Aufmerksamkeit und Interesse an den Menschen dort vor Ort und an unserer Arbeit.

Wir halten Euch auf dem Laufenden! Bleibt gesund und in der Zuversicht und haltet zusammen!

 

 Rahmana Dziubany, Nele Heidsiek und Andrea Zaleekah Hiller

 Vorstand des Bless Ananda e.V. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Karina (Mittwoch, 02 März 2022 12:36)

    Danke Rahmana, das Video hat mich zu Tränen gerührt und mich wieder gern an unsere gemeinsame Reise zu den Kindern erinnert.

  • #2

    Sylvia (Mittwoch, 09 März 2022 19:59)

    Liebe Rahmana,
    deine Erzählung zum Fest, die Zeilen von Neethi und das Video haben mich sehr berührt. Wieviel anders ist doch das Leben dort, ich würde es gerne näher kennen lernen. Ich spüre eine große Demut und Dankbarkeit für mein Leben. Ich hoffe sehr einmal an einer Reise teilnehmen zu können.